Unser Jubiläum

50 JAHRE 
BABY-NOTARZTWAGEN

Der Transport des Brutkastens sei „in dem neuen Fahrzeug wesentlich sicherer“, da er fest im Fahrzeug verankert sei, lobte die Cannstatter Zeitung das ausgeklügelte System. „Arzt und Schwester sitzen bequem und sicher hinter dem Brutkasten und haben genügend Handlungsfreiheit, um den kleinen Patienten zu überwachen und zu behandeln.
Baby-Notarztwagen 1974: Mercedes-Benz 240 D "Rettungswagen für Frühgeborene Stuttgart"
„Der kleine Patient wird in dem Spezialrettungswagen in einem geräumigen Intensivpflegeinkubator gelagert und kann durch eine Vakuummatratze vor Erschütterungen und plötzlichen Lageänderungen während der Fahrt bewahrt werden“, schrieb die Ludwigsburger Kreiszeitung damals.
Die Überwachung wird durch einen elektronischen Herzmonitor ergänzt. Der Rettungswagen ermöglicht es besser als bisher, die in den Frauenkliniken begonnene Behandlung der kleinen und kleinsten Patienten ununterbrochen fortzusetzen; er wird dazu beitragen, die Überlebenschancen der Kinder zu verbessern und besonders Spätschäden zu vermeiden“, jubelte das Blatt am 26. Juni 1974.

Baby-Notarztwagen auch in Nordrhein-Westfalen

Baby-Notarztwagen 1979: VW T2 Kombi "Baby-Notarztwagen Datteln"

Kontinuierliche Weiterentwicklung

In den 50 Jahren seit der ersten Indienststellung 1974 wurde das System kontinuierlich auch in enger Kooperation mit der Lübecker Firma Drägerwerk weiterentwickelt; seit dem Jahr 2012 ist die fünfte Generation des Baby-Notarztwagens mit dem Namen „Felix“ - benannt nach dem Schutzpatron für Schwangere und Kleinkinder, Felix von Cantalice - auf Deutschlands Straßen unterwegs und hat alleine im Jahr 2023 mehr als 300 Frühchen schonend in Spezialkliniken transportiert.

Das Fahrzeug verfügt über ein spezielles Dämpfungssystem für einen ruhigen, erschütterungsfreien Transport und gleicht Schlaglöcher einer Tiefe von bis zu 10 Zentimetern aus. Das Rückhaltesystem „Traveller RS“ sichert das Baby zusätzlich, während der Transportinkubator „AirBORNE – AVIATOR“, bis zu zwölf Perfusoren, zwei Sauerstoffflaschen und eine eigene Stromversorgung für die bestmögliche Versorgung während der Fahrt sorgen. 

Zudem werden die Babys nicht – wie in herkömmlichen Rettungswagen – längs zur Fahrtrichtung transportiert, sondern quer. Somit ist auch das Köpfchen der Kleinen mit noch offener Fontanelle besser geschützt als bei einem Längs-Transport.
Auch Prof. Dr. Neysan Rafat hält das Baby-Notarztwagensystem für eine überaus wichtige Einrichtung. „Diese spezialisierten Rettungsfahrzeuge sind mit modernster medizinischer Technik ausgestattet, die speziell auf die Bedürfnisse von Neugeborenen und Säuglingen abgestimmt sind. Durch diese Ausstattung und die Expertise der mitfahrenden Ärzte und Pflegekräfte können lebensbedrohliche Zustände bei Babys schnell und effektiv behandelt werden“, sagt der Ärztliche Direktor der Neonatologie im Olgahospital des Klinikums Stuttgart. Der Baby-Notarztwagen ermögliche eine schnelle Reaktion des medizinischen Teams und den schonenden Transport zu spezialisierten Einrichtungen. „Mit Hilfe von ‘Felix’ können viele Leben gerettet und die Chancen auf eine schnelle Genesung erhöht werden“, betont der Mediziner.
Medizinisches Personal arbeitet an Inkubator vor Baby-Notarztwagen
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