Weiterstadt im Rhein-Main-Gebiet wird herzsicher. Heute rüstete die Björn Steiger Stiftung, die sich bundesweit für eine bessere Notfallhilfe einsetzt, zusammen mit der Stadt Weiterstadt und ortsansässigen Unternehmen die ersten drei Standorte im Stadtgebiet mit Laien-Defibrillatoren (AED = Automatisierter Externer Defibrillator) aus. „Wir freuen uns sehr, dass Weiterstadt mit uns zusammen den Kampf gegen den Herztod aufgenommen hat“, sagte Ulrich Schreiner, Geschäftsführer des Bereichs Rettungsdienst der Björn Steiger Stiftung, bei der symbolischen Übergabe des ersten AED-Geräts im Rathaus. „Zusammen können und werden wir viel erreichen.“ Weiterstadts Bürgermeister Ralf Möller sagte: „Neben dem Aufstellen der Geräte hat mich vor allem das Konzept der Schulungen überzeugt. Sobald ich gelernt habe, mit dem AED umzugehen, sinkt die Hemmschwelle, im Notfall zu helfen – das kann Leben retten.“
Ein AED sorgt durch Stromimpulse und zusammen mit einer Herzdruckmassage dafür, dass ein aus dem Takt geratenes Herz wieder in den richtigen Rhythmus kommt. Zur Bestimmung der ersten drei AED-Standorte haben sich Stiftung und Stadtverwaltung eng abgestimmt. Die Geräte stehen nun in den Eingangsbereichen des Bürgerzentrums, des Rathauses und des Stadtbüros bereit. Im Falle eines Herzstillstands können Ersthelfer die Geräte schnell und gut erreichen. Dies ist aber erst der Anfang: Nach und nach werden noch mehr Laien-Defibrillatoren in den Bürgerhäusern, Sporthallen und im Hallenbad installiert. Darüber hinaus wird die Stiftung in Kooperation mit ihren Partnern auch die Einwohner in Sachen Wiederbelebung schulen. Trainiert wird dort unter anderem, wie eine Herzdruckmassage durchgeführt wird und wie ein Laien-Defibrillator funktioniert.
Der Kampf gegen den Herztod ist ein Kernthema der Björn Steiger Stiftung. 2013 startete ihr Projekt „Herzsicher“, um die Massenverbreitung von Laien-Defibrillatoren voranzutreiben. Das Konzept: an belebten Orten wie Rathäusern und öffentlichen Plätzen zusammen mit lokalen Partnern AED-Säulen aufstellen und Schulungen für die Bevölkerung anbieten. Aktuell werden gleich mehrere Regionen von der Stiftung herzsicher gemacht: Der Landkreis Freudenstadt, die Gemeinde Straubenhardt und die Städte Winnenden und Heidelberg in Baden-Württemberg gehören ebenso dazu wie der hessische Landkreis Marburg-Biedenkopf und nun auch als erste Kommune in Südhessen Weiterstadt.
Der Herztod fordert rund 100.000 Opfer pro Jahr. Dabei haben Betroffene eine realistische Überlebenschance, wenn schnell und beherzt geholfen wird. „Pro Minute sinkt die Überlebenswahrscheinlichkeit nach Eintreten des Herzstillstands um zehn Prozent, wenn überhaupt keine Erste Hilfe geleistet wird“, erläutert Schreiner. Dagegen liege die Überlebensrate bei realistischen 50 bis 70 Prozent, wenn Ersthelfer sofort nach dem Stillstand mit einer Herzdruckmassage beginnen und ein AED-Gerät innerhalb der ersten drei Minuten zum Einsatz bringen. „Das macht die Kombination von Herzdruckmassage und AED-Gerät auch so effektiv“, so Schreiner weiter. „Genau deshalb engagieren wir uns mit aller Kraft für ein herzsicheres Deutschland.“
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Instagram. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenSie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Facebook. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr Informationen