Vor dem Hintergrund eines erneuten Zwischenfalls mit einem KI-gesteuerten Tesla-Auto hat der Verkehrsexperte der Björn Steiger Stiftung eindringlich vor der kompletten Automatisierung in Pkw gewarnt, solange die Systeme nicht in der Lage sind, zu jeder Zeit die Fahraufgabe komplett zu übernehmen. Im neuen “Lebensretter”-Podcast der in Winnenden ansässigen Stiftung warnte Siegfried Brockmann insbesondere vor Versprechungen der Autobauer, die das sogenannte assistierte Fahren als Komplett-Übernahme eines automatisierten Systems anpreisen.
Der Mensch sei es nicht gewohnt, für längere Zeit Aufmerksamkeit und Verantwortung an ein automatisiertes System zu übertragen, um dann innerhalb weniger Sekunden bei einem unvorhergesehenen Ereignis selbst das Steuer zur Unfallvermeidung zu übernehmen. „Die Gefahr besteht darin, dass Menschen bei diesen Systemen zu spät aus einer Phase der erlaubten, entspannten Unaufmerksamkeit gerissen werden und dann oftmals nicht in der Lage sind, diese Notsituationen zu lösen“, erklärte Brockmann. Auch neueste Systeme würden diesen Mangel nicht beseitigen. „Es gibt kein einziges System, das absolut perfekt ist“, betonte Brockmann.
Zugleich warnte er vor sogenannten „over the Air Updates“. Dies sind Neuerungen, die bei Fahrzeugen regelmäßig über eine Aktualisierung der Fahrzeug-Software eingespielt werden. „Diese Neuerungen verändern die Typgenehmigung und werden auch nicht von einer Überwachungsorganisation überprüft, dies ist meiner Ansicht nach sehr gefährlich“, sagte Siegfried Brockmann.
Die Folge „KI und Fahrzeugsicherheit“ mit Siegfried Brockmann im neuen Podcast der Björn Steiger Stiftung ist unter folgenden Links auf Spotify und Apple verfügbar.
Foto: Tierney - stock.adobe.com
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