Rund 5.000 Augsburger Schüler werden bald in der Lage sein, eine Wiederbelebung durchzuführen. Das geht aus einer Schätzung des Augsburger Schulamtes und der Björn Steiger Stiftung hervor. Am 26. September hat die Stiftung im Rahmen des Projektes „Retten macht Schule“ in Augsburg die letzte von drei Schulungen durchgeführt, welche die Lehrer von 14 städtischen Mittelschulen für Notfall-Reanimationen fit gemacht haben. Die Lehrkräfte geben ihr Wissen anschließend an ihre Schüler weiter – und sorgen so dafür, dass junge Menschen zu Lebensrettern werden können. Neben den 14 Mittelschulen war auch das städtische Maria-Theresia-Gymnasium am Projekt beteiligt.
„Wir freuen uns, dass wir so viele Schüler mit dem Thema Wiederbelebung erreichen können“, sagt Melanie Schraml, Projektleiterin der Björn Steiger Stiftung. Sie verweist auf ein Problem: Rund 100.000 Menschen sterben in Deutschland pro Jahr am plötzlichen Herztod. Viele könnten überleben, wenn schnell Erste Hilfe geleistet wird. Leider passiert dies zu selten. Oft haben Passanten Hemmungen und bleiben untätig. „Wir wissen laut einer Studie der Uniklinik Rostock, dass junge Menschen ab der siebten Klasse in der Lage sind, einen Erwachsenen zu reanimieren“, sagt Schraml. „Und wir wissen, dass sie weniger Berührungsängste haben als Ältere.“ Für die Björn Steiger Stiftung seien dies zwei wichtige Gründe gewesen, das Schulprojekt zu starten.
„Retten macht Schule“ wurde 2009 von der Stiftung ins Leben gerufen. Die Stiftung arbeitete deutschlandweit bereits mit über 500 Schulen zusammen, so unter anderem in Mecklenburg-Vorpommern, Baden-Württemberg, Bayern, Berlin und Rheinland-Pfalz. Schätzungen zufolge wurden auf diese Weise über 200.000 Jugendliche für das Thema Wiederbelebung sensibilisiert. Schon immer war es Teil des Konzepts, Lehrkräfte zu schulen, sodass diese ihren Schülern dann eigenständig beibringen können, eine Herz-Lungen-Wiederbelebung durchzuführen und den Laien-Defibrillator zu bedienen. Teilnehmende Schulen verpflichten sich, Wiederbelebung fünf Jahre im Lehrplan zu halten. Die Stiftung versorgt die Schulen mit Reanimations-Übungspuppen, einem Handbuch, einem Schulungsfilm und einem Übungs-Defibrillator. Den Schulen wird auch ein einsatzbereiter Laien-Defibrillator zur Verfügung gestellt.
„Das Augsburger Beispiel zeigt, wie effizient Engagement vor Ort sein kann“, lobt Projektleiterin Schraml. Da gleich so viele Schulen in einer Stadt teilgenommen hätten, seien die Chancen nun gut, im Notfall schnell von einem der vielen jungen Ersthelfer versorgt zu werden. „Wir wünschen uns, dass auch anderswo die Chance erkannt wird, dem plötzlichen Herztod auf diese Weise den Kampf anzusagen“, so Schraml. Der Augsburger Bildungsreferent Hermann Köhler ergänzt: „Ein solches Projekt trägt dazu bei, einerseits die Wichtigkeit der Erste-Hilfe-Kenntnisse bei Lehrkräften und Schülern stärker ins Bewusstsein zu rufen, andererseits Unsicherheiten und Ängste beim Umgang mit Notfällen zu überwinden. Der Björn Steiger Stiftung danke ich für ihr großzügiges Engagement.“
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