Ein weiterer großer Schritt für das Projekt „Herzsicherer Landkreis Rottweil“: Die ‚Lebenshilfe im Kreis Rottweil gGmbH‘ hat drei Laien-Defibrillatoren von der Björn Steiger Stiftung erhalten. Ein Einsatz dieser Defibrillatoren kann bei einem Herzstillstand entscheidend sein für das Überleben der Betroffenen und erhöht in Zukunft die Sicherheit für die Bevölkerung. Standorte der mobilen Lebensretter sind neben dem Wohnheim in Rottweil auch das Wohnheim sowie die Werkstatt der sozialen Organisation in Schramberg-Waldmössingen. Zur offiziellen Übergabe trafen sich am 28. Februar 2023 die Projektpartner in Anwesenheit von Landrat Dr. Wolf-Rüdiger Michel im Lebenshilfe-Wohnheim Haus Hochmauren in Rottweil.
Rund 100.000 Menschen erleiden pro Jahr in Deutschland einen plötzlichen Herz-Kreislaufstillstand. Oft sterben die Betroffenen, weil ihnen nicht rechtzeitig oder gar nicht geholfen wird. Dabei haben Betroffene im Falle eines Herzstillstandes oder Kammerflimmerns bei schneller Erster Hilfe eine realistische Überlebenschance von über 50 Prozent, wenn Ersthelferinnen oder Ersthelfer bereits vor Eintreffen von Notarzt oder Rettungsdienst mit einer Herzdruckmassage beginnen und ein Laien-Defibrillator in einer solchen Situation zum Einsatz kommt. Ein Stromstoß durch ein AED-Gerät (automatisierter externer Defibrillator) kann in Kombination mit einer Herzdruckmassage lebensrettend sein und das Herz wieder in den richtigen Rhythmus bringen. Ohne diese Maßnahmen sinkt die Überlebenswahrscheinlichkeit nach Eintreten des Herzstillstands hingegen mit jeder Minute um zehn Prozent.
„Wir freuen uns sehr über das Engagement aller Beteiligten, denen ich herzlich danke“, sagte Landrat Dr. Wolf-Rüdiger Michel, „Ein ganz besonderer Dank gebührt der Lebenhilfe für die Bereitstellung der Standorte sowie für die spendenfinanzierten AED-Geräte, die sie auch der Kommune zur Verfügung stellen. Durch den Erwerb der Defibrillatoren und die Sensibilisierung der Bevölkerung für deren Verwendung durch die Björn Steiger Stiftung werden die Städte Schramberg und Rottweil zunehmend sichere Orte für alle Bürgerinnen und Bürger. Damit bringen wir gemeinsam das Projekt einen großen Schritt voran.“
Alexandra Schmid von der Geschäftsführung der Lebenshilfe im Kreis Rottweil betonte anlässlich der Übergabe der Defibrillatoren, dass ein wesentlicher Vorteil moderner Laien-Defibrillatoren die einfache und problemlose Handhabung sei. Jeder könne die AED-Geräte im Ernstfall ganz ohne medizinische Vorkenntnisse bedienen.„Ein Laien-Defibrillator ist eine höchst sinnvolle Anschaffung. Das Anliegen unserer Gesellschaft ist es, Menschen in Not zu unterstützen. Deshalb ist es uns ein großes Anliegen, in unserem Umfeld mehr Hilfeleistung bieten zu können. Die neuen AED-Geräte, die sich gut zugänglich im Eingangsbereich unserer Werkstätten und Wohnreinrichtungen befinden, stehen im Notfall der gesamten Öffentlickeit zur Verfügung.“
Gabriele Ballmer, Projekt-Koordinatorin der Björn Steiger Stiftung ergänzt: „Der sofortige Beginn von Wiederbelebungsmaßnahmen durch Ersthelferinnen und Ersthelfer ist der wichtigste Teil der Rettungskette bei einem Herznotfall. Daher setzt sich die Björn Steiger Stiftung mit Projektpartnern für die flächendeckende Verbreitung von öffentlich gut zugänglichen Laien-Defibrillatoren ein und schult die Bevölkerung in Wiederbelebungsmaßnahmen. Wir haben die Voraussetzungen geschaffen, um Rottweil und Schramberg herzsicherer zu machen. Seit dem ‚Herzsicher‘-Projektstart im Mai 2021 haben wir im gesamten Landkreis Rottweil ein Netzwerk von derzeit 57 Laien-Defibrillatoren in 13 Gemeinden aufgebaut. Diesen eingeschlagenen Weg verfolgen wir weiter. Dabei sind wir auf Unterstützung von Sponsoren angewiesen. Generell sollten AED-Geräte überall dort zur Verfügung stehen, wo sich viele Menschen aufhalten, und so selbstverständlich sein wie Feuerlöscher.“
Der Kampf gegen den Herztod ist schon lange ein Kernthema der Björn Steiger Stiftung, die sich seit mehr als 50 Jahren bundesweit für eine bessere Notfallhilfe einsetzt. Seit der Zulassung von AED-Geräten in Deutschland im Jahr 2001 hat die Stiftung rund 29.500 Defibrillatoren mit stiftungseigenen Projekten in Umlauf gebracht. Sie betreut außerdem weitere 14.500 Geräte, die von anderen Organisationen übernommen wurden. Seit 2013 stattet die Stiftung im Rahmen der besonderen Initiative „Herzsicher“ ganze Landkreise, Städte und Gemeinden mit Defibrillatoren aus und schult die Bevölkerung in Wiederbelebungsmaßnahmen, auch in Kooperation mit Einrichtungen des Rettungswesens vor Ort wie z. B. das DRK. Geplant ist die flächendeckende Umsetzung im gesamten Bundesgebiet mit dem Ziel, je 1.000 Einwohner mindestens ein AED-Gerät öffentlich verfügbar zu machen.
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