Das Spezialfahrzeug der Björn Steiger Stiftung ist sehr gut ausgelastet
„Felix“, das sicherste Transportmittel für Säuglinge und Frühchen, ist schon seit gut zwei Monaten im Einsatz. Der Baby-Notarztwagen der Björn Steiger Stiftung hat bereits über 40 kleinste Patienten zwischen Universitätsklinikum, St.-Georg-Klinikum, Herzzentrum und den Geburtskliniken im Leipziger Umland verlegt. Sogar bis ins 120 km entfernte Dresden ist er gefahren und hat zerbrechliche Fracht nach Leipzig gebracht. Das Fahrzeug ist mit seinem speziellen Dämpfungssystem, dem quer gelagerten Transportinkubator und der Akustikdämmung optimal für die Bedürfnisse von Frühchen und Säuglingen ausgelegt. Am 03.04.17 fand die offizielle Indienststellung unter der Schirmherrschaft von Prof. Dr. Kurt Biedenkopf statt.
Prof. Dr. med. Ulrich Thome, Leiter der Abteilung Neonatologie am Universitätsklinikum Leipzig, erzählt von einem ganz besonderen Transport, bei welchem „Felix“ zusammen mit einem Rettungswagen eingesetzt wurde, um ein Zwillingspärchen wohlbehütet zum Klinikum zu bringen:
„Mitten in der Nacht, kurz nach 1 Uhr, erreichte uns ein Notruf aus der Klinik in Riesa. Es waren dort unverhofft nach nur 24 Schwangerschaftswochen Zwillinge zur Welt gekommen, an der Grenze der Überlebensfähigkeit. Die Klinik in Riesa ist für solche Kinder nicht ausgerüstet und bat um Abholung durch den Neugeborenen-Notarzt. Schnell war klar, dass bei einem solchen Notfall von zwei extrem kleinen und extrem unreifen Kindern zwei komplette Teams notwendig sein würden, bestehend aus Neugeborenen-Notarzt, Intensivkinder-Krankenschwester, Transportinkubator und Notarztwagen mitsamt Fahrer.
Wir informierten die Rettungsleitstelle und baten um den Baby-Notarztwagen „Felix“ und einen weiteren Rettungswagen. Da es in dieser Nacht viele Einsätze gab, war es schwierig, zwei Fahrzeuge für uns zu stellen. Schließlich wurde ein Team von der Feuerwehr geteilt, so dass zwei Rettungswagen, darunter der Baby-Notarztwagen Felix, nur mit je einem Fahrer bestückt wurden. Das war auch völlig ausreichend, da das medizinische Personal ja von uns gestellt wurde. Wir bereiteten unsere beiden Transportinkubatoren vor und waren schon sehr froh, dass „Felix“ zur Verfügung stehen würde, da unser alter Transportinkubator aufgrund seiner geringen Batterie- und Druckluftkapazität gar nicht für so weite Fahrten ausgelegt ist. Im „Felix“ konnte er aber durch das Fahrzeug mit Strom und Druckluft versorgt werden, sodass dies kein Problem darstellen würde. Der neue Transportinkubator wurde somit in den normalen Rettungswagen geladen. Nachdem die beiden Fahrzeuge eingetroffen waren, verluden wir unsere Ausrüstung und fuhren mit Blaulicht in die Klinik Riesa.
Vor Ort fanden wir die beiden Kinder in kritischem Zustand vor, legten ihnen jeweils Nabelkatheter und stabilisierten sie mit kreislaufunterstützenden Maßnahmen. Anschließend betteten wir sie in die Transportinkubatoren und machten uns auf den Weg nach Leipzig. Wir fuhren wieder mit Blaulicht, allerdings mit verhaltener Geschwindigkeit, um die Erschütterung für die Kinder nicht zu stark werden zu lassen. Ein großer Vorteil war bei dieser Fahrt im „Felix“ der Quereinbau des Transportinkubators und die optimierte Federung. Außerdem profitierten wir wie geplant von den besseren Versorgungsmöglichkeiten des Fahrzeuges mit Druckluft und 220V-Stromversorgung. So erreichten wir Leipzig mit zwei sehr kleinen, aber stabilen Frühgeborenen wohl behalten und übernahmen die Kinder auf die Neugeborenenintensivstation.“
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