Klinikum Stuttgart erhält Medical Intervention Car (MIC) von der Björn Steiger Stiftung

2. Dezember 2024

Das hochwertig ausgestattete Sonderfahrzeug soll die präklinische notfallmedizinische Versorgung im Rettungsdienstbereich Stuttgart verbessern.

Das Klinikum Stuttgart hat am Montag, 2. Dezember 2024 das „Medical Intervention Car Stuttgart“ (MIC) offiziell in den Dienst gestellt. Mit der Übergabe des hochwertig ausgestatteten Sonderfahrzeugs durch die finanzierende Björn Steiger Stiftung fiel gleichzeitig der Startschuss des über drei Jahre angelegten Forschungsprojektes, mit dem das Klinikum Stuttgart die präklinische notfallmedizinische Versorgung von Patienten vor der Einlieferung ins Krankenhaus verbessern möchte. So ist das MIC beispielsweise mit einer Herz-Lungen-Maschine, der Möglichkeit zur Bluttransfusion nach schweren Unfällen und der Möglichkeit der präklinischen Versorgung von schwerstkranken Kindern und Neugeborenen ausgestattet. Auch schwere Stich- und Schussverletzungen im Brustkorb können in diesem Fahrzeug bestmöglich medizinisch behandelt werden.

Geleitet wird das Projekt von Oberarzt Dr. Christoph Wihler, Leiter des Bereichs Notfallmedizin der Klinik für Anästhesiologie, Operative Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie (KfAINS) am Klinikum Stuttgart. „Das MIC ist ein sehr wichtiger Baustein bei der präklinischen Versorgung von Patienten. Durch die bisher einmalige 24/7-Vorhaltung sowie die interdisziplinäre Kooperation aus Anästhesiologie, Neonatologie, Pädiatrie und Innerer Medizin sind wir immer in der Lage, die entsprechende Fachexpertise an den Einsatzort zu bringen“, erklärte Dr. Christoph Wihler.

In begleitenden Forschungsprojekten solle zudem aufgezeigt werden, dass eine Verbesserung der Versorgung für Patienten aller Altersklassen darin bestehe, die bestmögliche Therapie bereits am Notfallort zu beginnen.

An Bord des MIC Stuttgart sind künftig Fachärztinnen und Fachärzte für Anästhesiologie aus dem Klinikum Stuttgart mit Zusatzbezeichnung Notfallmedizin und langjähriger klinischer und präklinischer Erfahrung sowie einer Sonderqualifikation zu invasiven Notfalltechniken. Zudem wird eine durchgängige Einsatzbereitschaft durch die Kombination aus einem Tages-Volldienst und einer Rufbereitschaft zu den Nacht- und Wochenendzeiten gewährleistet.

Das Stuttgarter MIC ist das erste seiner Art in Baden-Württemberg im 24-Stunden-Betrieb und orientiert sich an einem Konzept, das in ähnlicher Art in Heidelberg umgesetzt wird; das Heidelberger Modell wurde allerdings beim MIC Stuttgart hinsichtlich der zeitlichen Verfügbarkeit und in Zusammenarbeit mit Deutschlands größter Kinderklinik, dem Olgahospital des Klinikums Stuttgart, um das Spektrum speziell um Kindernotfälle und den Bereich Neonatologie erweitert.

Dass das MIC nun auch auf Neugeborene und Kinder spezialisiert ist, begrüßt auch Pierre-Enric Steiger, Präsident der Björn Steiger Stiftung. „Wir setzen uns seit Jahrzehnten mit unserem speziellen Baby-Notarztwagen für einen optimalen und besonders schonenden Transport von Frühchen ein. Daher freuen wir uns sehr, dass das MIC Stuttgart die Möglichkeit einer besonders intensiven Versorgung von schwerstkranken Kindern an Bord bietet“, betonte Steiger.

Mit dem MIC könne zukünftig für Kinder und Neugeborene eine noch schnellere Notfallversorgung auch bei sehr komplexen Fällen gewährleistet werden, betonte der Ärztliche Direktor der Neonatologie und neonatologischen Intensivmedizin im Klinikum Stuttgart. „Ohne die Kostenübernahme durch die Björn Steiger Stiftung wäre das nicht möglich gewesen. Dafür sind wir sehr dankbar“, so Prof. Dr. Dr. Neysan Rafat.

Das Projekt ist zunächst auf drei Jahre ausgelegt, die Gesamtkosten in Höhe von 1,3 Millionen Euro werden komplett von der Björn Steiger Stiftung übernommen. Darin enthalten sind die Anschaffungskosten für das Fahrzeug sowie die Personalkosten für die drei Jahre.

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