Offener Brief: Fünf Schritte zu mehr Vertrauen in die ePA

14. Januar 2025
250114 ePa offener Brief

Die Björn Steiger Stiftung fordert seit Jahren die Einführung einer ePa und befürwortet sie, aber es muss selbstverständlich eine hoch sichere Lösung sein, so wie es in anderen EU Staaten seit Jahren üblich ist.

In einem offenen Brief vom 14.Januar 2025 fordern zahlreiche Personen und Organisationen alle berechtigten Bedenken vor einem bundesweiten Start der ePA glaubhaft und nachprüfbar auszuräumen.

Damit die ePA langfristig zu einem Erfolg werden kann, sind aus unserer Sicht folgende Maßnahmen notwendig:

  1. Viele Organisationen haben sich in den Entwicklungsprozess der ePA eingebracht und Kritik geäußert, zum Beispiel an Mängeln im Berechtigungsmanagement. Diese Kritik spiegelt berechtigte Interessen Betroffener. Die genannten Aspekte müssen zeitnah aufgegriffen und berücksichtigt werden. Auch nach dem Start der ePA muss es dauerhaft einen offenen Prozess der Weiterentwicklung geben, um unterschiedliche Interessen miteinander in Einklang zu bringen und in die weitere Planung und Umsetzung zu integrieren. Ziel muss eine ePA sein, die einen größtmöglichen Nutzen für Patient*innen und Leistungserbringer*innen gleichermaßen hat und sich so positiv auf Gesundheitswesen und Gesellschaft auswirkt.
  2. Der Start in den Modellregionen darf nur unter zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen erfolgen, die eine unmittelbare Ausnutzung der bekannten Lücken verhindern. Diese sind transparent zu kommunizieren. Grundsätzlich begrüßen wir den Start in Modellregionen, um die ePA schrittweise zu erproben. 
  3. Bei der Bewertung des ePA-Starts in den Modellregionen müssen Patient*innen, Ärzt*innen und Organisationen der digitalen Zivilgesellschaft substanziell einbezogen werden. Hierfür braucht es ein echtes Mitspracherecht für diese Akteure, statt eines bloßen Rederechts für einzelne Organisationen in den Gremien der Gematik. Ein bundesweiter Start darf erst nach einer gemeinsamen positiven Bewertung der Erfahrungen in den Modellregionen erfolgen.
  4. Expert*innen aus Wissenschaft und Digitaler Zivilgesellschaft müssen die Möglichkeit erhalten, eine belastbare Bewertung von Sicherheitsrisiken vorzunehmen, zum Beispiel durch Veröffentlichung aller Quelltexte, Bereitstellung einer Testumgebung und transparente Kommunikation von Updates. Dazu gehört auch eine rechtliche Absicherung der Arbeit von Sicherheitsexpert*innen sowie die Förderung unabhängiger Sicherheitschecks.
  5. Sicherheitslücken können bei technischen Systemen generell nie ausgeschlossen werden. Daher müssen neben den Vorteilen einer ePA den Nutzer*innen auch Risiken transparent gemacht werden. Unter anderem müssen die Krankenkassen dem Auftrag nachkommen, ihre Versicherten neutral zu informieren. Eine pauschale Aussage wie „Die ePA ist sicher.“ ist ungeeignet. Das Vertrauen der Versicherten in die Datensicherheit der ePA kann nur mit maximaler Transparenz über die getroffenen Maßnahmen gewonnen beziehungsweise wiederhergestellt werden.
Pressebild Download
Presseverteiler
Melden Sie sich hier zu unserem Presseverteiler an,
Ihre Anmeldung konnte nicht gespeichert werden. Bitte versuchen Sie es erneut.
Ihre Anmeldung war erfolgreich.
Ihre Ansprechpartner
Béla Anda, Ansprechpartner Presse bei der Björn Steiger Stiftung
Béla Anda
Leiter der Kommunikation Standort Berlin
via ABC-Communication

+49 7195-30 55-0pressestelle@steiger-stiftung.de
Johannes Klemeyer
Johannes Klemeyer
Pressesprecher & Leiter der Kommunikation Standort Winnenden 
+49 7195-30 55-281+49 151-42 09 47 11j.klemeyer@steiger-stiftung.de
Claudia Bell, Referentin Presse und Kommunikation
Claudia Bell
Referentin Presse und Kommunikation
+49 7195-30 55-213+49 151-43 39 72 87c.bell@steiger-stiftung.de
nach oben
crossmenu