FAQ: Wiederbelebung & Fakten zum Herztod

Durchführung einer Wiederbelebung

Wie wird die Wiederbelebung bei Erwachsenen durchgeführt? 

  1. Den Patienten laut ansprechen und an der Schulter rütteln 
  2. Wenn der Patient nicht antwortet, wird er auf den Rücken gedreht und der Kopf überstreckt 
  3. Durch Hören, Sehen und Fühlen feststellen, ob der Patient normal atmet 
  4. Wenn der Patient normal atmet, den Kopf überstreckt halten und die Atmung im Blick behalten 
  5. Wenn der Patient nicht normal atmet, den Brustkorb freimachen und mit beiden Händen ungefähr in der Mitte des Brustkorbs eine Herzdruckmassage durchführen, indem mit beiden Händen fest auf den Brustkorb gedrückt wird.  

      Warum muss ein Erwachsener nicht beatmet werden? 

      Normalerweise befindet sich genügend Sauerstoff in den Blutgefäßen. In einer Studie konnte klar nachgewiesen werden, dass es für den Patienten in der Laienreanimation besser ist, die Herzdruckmassage nicht ständig durch die Beatmungen zu unterbrechen. Nur so kann ein kontinuierlicher Blutdruck und damit die Versorgung des Herzmuskels ermöglicht werden. Der verbleibende Sauerstoff im Körper reicht in der Regel für einige Minuten aus.  

      Irgendwann ist doch auch der Sauerstoff aus dem Blut verbraucht? Muss dann immer noch nicht beatmet werden? 

      Natürlich sind die Sauerstoffreserven bei jedem Menschen verschieden angelegt. Dies ist von unterschiedlichsten Faktoren abhängig. Allerdings nimmt man diesen Umstand bewusst in Kauf, da die Studienlage hier eindeutige Ergebnisse gezeigt hat: Es ist für den Patienten besser, die Herzdruckmassage nicht durch Beatmung zu unterbrechen.  

      Man muss auch klar erwähnen, dass bei bestimmten Erkrankungen wie z.B. Asthma, keine Sauerstoffreserven angelegt sind. Dort wäre allerdings auch eine Beatmung nicht erfolgsversprechend, weil hier nur sehr schwer ein Sauerstoffaustausch stattfinden kann. Nur eine maschinelle Beatmung mit Intubation durch den Arzt könnte eine Sauerstoffversorgung herstellen. Wenn man ganz allein mit dem Notfall ist, z.B. im Wald oder in den Bergen, d.h. eine fachliche Versorgung zeitnah sehr fraglich wäre, dann kann auch von Laien nach 10 Minuten ein Beatmungsversuch mit Atemhilfsmitteln (Notfallbeatmungsmaske) unternommen werden. 

      Wie werden Kinder wiederbelebt? 

      Immer abwechselnd 30 x Herzdruckmassage (ideale Drucktiefe liegt bei ca. 1/3 Durchmessers des Brustkorbs), dann 2 x beatmen  

      Fakten zum Thema Herztod

      Wie viele Herztod-Betroffene gibt es innerhalb eines Jahres in Deutschland? 

      Laut Bundesärztekammer sterben jährlich etwa 65.000 Menschen in Deutschland am Herztod (Herz-Kreislauf-Stillstand). Wir als Björn Steiger Stiftung haben uns zur Aufgabe gemacht, diese Zahl massiv zu senken und möglichst ganz Deutschland herzsicher zu machen.  

      Was passiert, wenn bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand nicht direkt geholfen wird? 

      Wird bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand nicht sofort mit Wiederbelebungsmaßnahmen begonnen, sinkt die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Reanimation um 7-10% pro verstrichene Minute. Deshalb ist es so wichtig, dass gerade Laien die Herzdruckmassage durchführen und einen Defibrillator einsetzen. Wenn die Rettungskräfte eintreffen, kann es in vielen Fällen schon zu spät sein. Sie als Ersthelfer machen den Unterschied! 

      Was können die Ursachen eines Herztods sein? 

      In der Regel liegt entweder ein Herzstillstand oder Herzflimmern zugrunde. 

      • Herzflimmern/-flattern: 80 % der Patienten mit Herz-Kreislauf-Stillstand haben vorher Rhythmusstörungen. Ohne AED-Gerät besteht nach dem derzeitigen wissenschaftlichen Kenntnisstand keine Wiederbelebungschance. Wenn sofort ein AED-Gerät eingesetzt wird, gelingt die Reanimation mit einer Wahrscheinlichkeit von bis zu 60 %. Hier ist allerdings zu beachten, dass zwischen Herzstillstand und Beginn der Reanimationsmaßnahmen nur 3 bis maximal 5 Minuten vergehen dürfen! 
      • Herzstillstand: 20 % der Herz-Kreislauf-Stillstände werden nicht durch Rhythmusstörungen, sondern durch andere Ereignisse ausgelöst, z.B. Ersticken, Vergiftung etc. Mit der sofortigen Durchführung der Herzdruckmassage besteht eine Wiederbelebungschance von bis 40 %. Der Einsatz eines AED-Gerät hat in diesem Fall auf den Erfolg oder Misserfolg der Reanimation keine Auswirkung. 

      Gibt es eine Statistik zur Anwendung einer AED-Anlage und deren Anwendung? Beispielsweise eine Erfolgsquote? 

      Aus Datenschutzgründen gibt es keine Zahlen zur Verifizierung.  

      Warum ist die Reanimationsquote in anderen (europäischen) Ländern mitunter so viel besser als in Deutschland? 

      Das kann so nicht beantwortet werden, weil in Deutschland nur ein privates, von Narkoseärzten geführtes „Reanimationsregister“ ohne rechtlichen Status geführt wird. Das heißt, es gibt keine offiziellen Angaben zu den erfolgreich durchgeführten Reanimationen.  

      Was man jedoch sagen kann: In Deutschland wird immer noch zuerst der Notruf abgesetzt und anschließend erst die Herzdruckmassage begonnen, was dramatische Auswirkungen auf den Verlauf der Reanimation hat. Wir empfehlen: Herzdruckmassage unter Einsatz des AEDs sofort nach dem Ereignis und maximal 3 bis 5 Minuten nach dem Herzflimmern. Die Herzdruckmassage sollte gar nicht unterbrochen werden, das heißt, am besten sollte eine zweite Person zur Hilfe gerufen werden, die den Notruf wählt. 

      Viele Patienten, die eine finale Schnappatmung haben, werden in Deutschland in die Seitenlage gelegt. Besser wäre, sie auf dem Rücken liegend mit Überstrecken des Kopfes zu überwachen. In der Seitenlage kann ein einsetzender kompletter Atemstillstand nicht oder nur zu spät erkannt wird.  

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