Studie zu Auswirkungen der Mobilitätswende auf Rettungsdienst, Feuerwehr und Katastrophenschutz

4. September 2024

Björn Steiger Stiftung, Brandenburgisches Institut für Gesellschaft und Sicherheit und die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg erarbeiten im Projekt Power2Rescue in der ‚Modellregion Gesundheit Lausitz‘ mögliche Lösungen für die Zukunft

Durch das Auslaufen der Zulassung von Verbrennungsmotoren in der Europäischen Union (EU) entsteht Innovationsbedarf für den künftigen Einsatz alternativer Antriebstechnologien bei Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS). Dieser erfordert Entscheidungshilfen für Kommunen und Landkreise. Zudem benötigen Hersteller frühzeitig Informationen über die künftige Investitionsnachfrage.

Ein neuartiges Projekt „Power2Rescue“ der Björn Steiger Stiftung, des Brandenburgischen Instituts für Gesellschaft und Sicherheit (BIGS) und der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) widmet sich als erstes bundesweites Projekt umfassend und technologieoffen der Fragestellung, wie BOS-Institutionen auch in Zukunft angesichts der notwendigen Energiewende und mithilfe alternativer Treibstoffe zuverlässig ihren Aufgaben nachkommen können. Gleichzeitig stellt das Projekt frühzeitig Entscheidungshilfen für die anstehenden Investitionen bereit, um so zielgerichtet in den Rettungsdienst der Zukunft zu investieren.

Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie erarbeiten die drei Projektpartner in dem einjährigen Projekt Ansätze für einen alternativen, klimaschonenden Antrieb bei Einsatzfahrzeugen inkl. Betankungs- und Ladeinfrastruktur für unterschiedliche Energieträger bei der Feuerwehr, dem Rettungsdienst und dem Katastrophenschutz. Die Basis bilden Daten und wissenschaftliche Prognosen, die durch Endanwender bereitgestellt werden. Die Einbeziehung von Wissenschaft und Praxis verknüpft technische Lösungen mit Innovations- und Investitionsbedarf und garantiert praxisnahe Ergebnisse.

Für die Studie werden seit Anfang Juli 2024 zwei Expertenworkshops mit Endanwendern durchgeführt, die praxisnahe und innovationsorientierte Inhalte und Problemstellungen elaborieren. Dabei sollen Bedarfe identifiziert und Lösungen erarbeitet werden, die als Grundlage für ein in der Folge angestrebtes Explorationsprojekt dienen. Auf Basis einer Literaturrecherche zur Einordnung in den sozioökonomischen Kontext wird eine Studie veröffentlicht. Im abschließenden Workshop werden die Ergebnisse auch mit Herstellern und Ausrüstern diskutiert und evaluiert.

Der regionale Fokus liegt dabei auf der Lausitz. Hier steht in Bezug auf Arbeitsplätze und Branchen eine erhebliche Umstrukturierung an. Durch den Ausstieg aus dem fossilen Brennstoff Braunkohle bis 2033 fallen mehrere tausend davon abhängige Arbeitsplätze weg. Die avisierte Reform der Krankenhausstruktur und der Notfallversorgung überlagern die regionale Transformation. Um diese Transformation erfolgreich zu gestalten, ist bei der Schaffung neuer (Infra-)Strukturen bzw. der Weiterentwicklung vorhandener Strukturen darauf zu achten, dass auch eine zuverlässige Versorgung der Bevölkerung im Bereich der Feuerwehr, des Rettungsdiensts und des Katastrophenschutzes sichergestellt wird.

„Das Projekt Power2Rescue ist eine wissenschaftlich-technische Schlüsselinitiative zur zuverlässigen Versorgung von Rettungsfahrzeugen in der Lausitz mit nachhaltig erzeugten Kraftstoffen und Energieträgern“, so Prof. Dr. Lars Röntzsch, Leiter des Fachgebietes Thermische Energietechnik an der BTU Cottbus-Senftenberg. Die BTU werde durch ihr Expertenwissen in den Bereichen erneuerbare Energien und synthetische Kraftstoffe entscheidende Projektergebnisse liefern.

Der Transformationsprozess weg von fossilen Treibstoffen für die Fahrzeugflotte von BOS brauche geeignete ordnungspolitische Rahmenbedingungen für die Hersteller und die Beschaffer von Spezialfahrzeugen, sagt Dr. Tim Stuchtey, geschäftsführender Direktor des Brandenburgischen Instituts für Gesellschaft und Sicherheit (BIGS). „Nur so kann dieser Prozess gelingen. Das BIGS wird hierzu eine Kurzstudie verfassen, die auch die internationalen Erfahrungen berücksichtigt“, so der Experte.   

Der Einsatz von rein elektrischen Rettungswagen bzw. Krankentransportwagen in einigen Rettungsdienstbezirken habe bisher nicht durchgängig zufriedenstellende Ergebnisse gebracht. Insbesondere Anschaffungspreise und Ladegeschwindigkeit stehen noch in der Kritik. „Mit Power2Resue wird unter Führung der Björn Steiger Stiftung erstmalig strukturiert und wissenschaftlich fundiert das Potenzial von allen Antriebstechnologien der Gegenwart und der Zukunft über die relevanten Fahrzeuge der Flotte des Rettungsdienstes, der Feuerwehr und des Katastrophenschutzes analysiert“, betont Joachim von Beesten, Geschäftsführer der Björn Steiger Stiftung. Die praktische und kommerzielle Ausprägung der Studie werde für Leistungserbringer und Kostenträger wegweisend sein.

Das Forschungsprojekt Power2Rescue unter der Leitung der Björn Steiger Stiftung wird im Rahmen der Innovationsinitiative mFUND in den nächsten zwölf Monaten mit insgesamt rund 180.000 Euro vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) gefördert.

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