Die Arbeit an der elektronischen Patientenakte für gesetzlich Versicherte wurde vor rund 20 Jahren begonnen, seit Anfang 2021 kann diese freiwillig über Angebote der Krankenkassen genutzt werden. Nun hat der Bundestag beschlossen, dass ab dem 15. Januar 2025 jeder eine elektronische Patientenakte bekommt, sofern er nicht aktiv Widerspruch einlegt.
Die Björn Steiger Stiftung begrüßt diese Entscheidung: „Die elektronische Patientenakte ist ein Schritt in die richtige Richtung“, sagte Pierre-Enric Steiger, Präsident der Björn Steiger Stiftung am Donnerstag. „Alles, was in einem medizinischen Notfall hilft, Einsatzkräften schnell fundierte und qualifizierte Informationen des Patienten zugänglich zu machen, verbessert die akute Notfallversorgung und kann entscheidend zur Rettung von Menschenleben beitragen.“
Kritisch betrachte er allerdings die technische Seite. Er frage sich, warum Deutschland das Rad immer wieder neu erfinden und mit einer eigenen Lösung starten wolle. Der Blick in andere EU-Staaten zeige schließlich, dass es im Markt bereits sehr gute und etablierte Lösungen gebe. „Früher haben andere Länder Deutschland kopiert“, so Steiger. Inzwischen seien zahlreiche Länder aber deutlich weiter. „Jetzt ist es an der Zeit, dass wir in Deutschland Maßnahmen, die sich in anderen Ländern nachweislich bewährt haben, übernehmen.“
Durch die elektronische Patientenakte sollen Anbieter von Gesundheitsleistungen besser vernetzt werden und unbürokratischer an Informationen über ihre Patienten kommen. Dadurch sollen unter anderem unnötige Untersuchungen, Behandlungsverzögerungen oder auch ungewollte Medikamenten-Wechselwirkungen vermieden werden.
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