Am 14. November 2022 machte die Björn Steiger Stiftung Station in Schneeberg, um an einer weiteren Schule die Aktion „Retten macht Schule“ durchzuführen. Mit dieser von der Stiftung initiierten Maßnahme werden die Schülerinnen und Schüler der siebten Klassen des Johann-Gottfried-Herder-Gymnasium Schneeberg zu potentiellen Lebensrettern ausgebildet. Projektpartner: Die Große Kreisstadt Aue-Bad Schlema, das Helios Klinikum Aue und der Kreisverband Erzgebirge der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.
Bei „Retten macht Schule“ nehmen im Rahmen des Stiftungs-Projekts „Herzsichere Stadt Aue-Bad Schlema“ sechs Schulen mit ihren Schülerinnen und Schülern der siebten Klasse teil. Die Ausbildung erfolgt in Kooperation mit der Großen Kreisstadt Aue-Bad Schlema, dem Kreisverband Erzgebirge der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. sowie dem Helios Klinikum Aue. Die Björn Steiger Stiftung stellt die notwendigen Übungspuppen und Material zur Verfügung. Damit lernen die Zwölfjährigen, einen plötzlichen Herz-Kreislaufstillstand zu erkennen, eine Herzdruckmassage zur Wiederbelebung durchzuführen, einen Notruf abzusetzen sowie den Umgang mit einem Laien-Defibrillator. Alle Abläufe und Handgriffe aus dem Wiederbelebungskurs sind unkompliziert, werden altersgerecht erklärt und sind schnell erlernt. Je mehr Menschen schon im jungen Alter mit Erster Hilfe vertraut gemacht werden, desto größer ist die Chance, dass im Ernstfall lebensrettende Maßnahmen ergriffen werden.
„Seit zehn Jahren führen wir am Johann-Gottfried-Herder-Gymnasium Schneeberg jährlich den Tag der Wiederbelebung unter Initiative und Leitung von Herrn Chefarzt Dr. Ketteler des Helios Klinikums Aue Bad Schlemas für die Klassenstufe 8 und unseren Schülersanitätsdienst durch. Im Sommer erhielten wir das Angebot der kostenlosen Anbringung eines Defibrillators in unserem Gymnasium. Wir waren sofort begeistert, denn ebenfalls in diesem Jahr haben alle Lehrerinnen und Lehrer des Gymnasiums ihre Ersthelferausbildung bei den Johannitern aktualisiert und wurden nach anfänglichen Ängsten in den Umgang mit dem Defibrillator eingewiesen. Wir stellten fest, dieses Gerät rettet Leben und kann leicht bedient werden“, erklärte Adlin Elle, Schulleiterin vom Johann-Gottfried-Herder-Gymnasium Schneeberg, anlässlich des Schulungstags. „So freuen wir uns nun besonders, dass nach der Lieferung des Defibrillators auch die Ausbildung unserer Schüler in die Handhabung des Gerätes erfolgen kann. Der Defibrillator ist im Gymnasium an einer für alle Personen zugänglichen Stelle angebracht.“
Thomas Pflanz, Projektkoordinator der Björn Steiger Stiftung ergänzt: „Die Schülerinnen und Schüler werden durch Mitarbeiter der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. Aue/ Bad Schlema im Umgang mit einem Defibrillator geschult. Dies stellt eine wichtige Ergänzung des Unterrichts dar, da anschaulich vermittelt wird, wie dieses Gerät in lebensbedrohlichen Situationen als Erste-Hilfe-Maßnahme eingesetzt werden kann. Den Schülerinnen und Schülern wird verdeutlicht, dass sie nunmehr in der Lage sind, unter Einsatz des Defibrillators Leben zu retten.“
In Deutschland erleiden im Schnitt etwa 2.000 Menschen pro Woche einen Herz-Kreislauf-Stillstand. Es kann jeden treffen - unabhängig von Alter, Geschlecht, ob Sportler oder Nicht-Sportler. Es ist eine der häufigsten Todesursachen in unserem Land. Hört das Herz plötzlich auf zu schlagen, zählt jede Minute. Betroffene sterben häufig vor allem deshalb, weil ihnen nicht rechtzeitig oder gar nicht geholfen wird, bevor Notarzt oder Rettungsdienst eintreffen. Deshalb ist der wichtigste Schritt in der Überlebenskette die Wiederbelebung durch Laien. Bei einem Herznotfall haben die betroffenen Personen zumeist nur dann eine Chance, wenn Ersthelfer sofort mit einer Herzdruckmassage beginnen und ein Defibrillator (Automatisierter Externer Defibrillator) innerhalb von drei bis fünf Minuten bereits am Ort des Geschehens zum Einsatz kommt. Je schneller geholfen wird, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit zu überleben.
Die Björn Steiger Stiftung hat im Jahr 2007 die Initiative „Retten macht Schule“ ins Leben gerufen. Ziel ist, mit einer jährlichen Unterrichtsstunde alle Siebtklässler in Deutschland zu Lebensrettern auszubilden. Der Beginn der Breitenausbildung an Schulen, deren Umsetzung mit einem Pilotprojekt 2009 an 81 weiterführenden Schulen in Berlin startete, ist ein wichtiger Schritt, das Thema Wiederbelebung fest in Schulen zu verankern. Im Zuge des Projekts bringen im Mitarbeiter der Stiftung im ersten Schritt den Lehrkräften an weiterführenden Schulen Wiederbelebungstechniken wie die Herzdruckmassage und die Anwendung eines Laien-Defibrillators bei. Im zweiten Schritt geben die ausgebildeten Lehrkräfte ihr Wissen über Reanimation dann eigenständig an ihre Schüler weiter. Teilnehmende Schulen verpflichten sich im Rahmen des Projekts, das Thema Wiederbelebung für mehrere Jahre mit in den Lehrplan aufzunehmen. Dafür erhalten sie Übungspuppen sowie ein Übungs-AED-Gerät. Den Schulen wird außerdem ein einsatzbereiter Defibrillator zur Verfügung gestellt.
„Retten macht Schule“ konnte im Juni 2014 einen großen Erfolg verbuchen: Der Schulausschuss der Kultusministerkonferenz der Länder empfahl, Wiederbelebungskurse ab der siebten Klasse fest in die Lehrpläne zu integrieren. Die Björn Steiger Stiftung hat maßgeblich zu dieser Entscheidung beigetragen. Aktuell hat die Stiftung bundesweit mit bereits 720 Schulen zusammengearbeitet. Mehr als 290.000 Schülerinnen und Schüler sind im Projekt „Retten macht Schule“ zu Lebensrettern ausgebildet worden.
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