Die Rettungskräfte in Deutschland sind nach Einschätzung der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di stark überlastet. In einer Umfrage der Gewerkschaft beklagen viele Beschäftigte im Rettungsdienst lange Arbeitszeiten, hohe körperliche Belastung und Erschöpfung. Zudem zeige sich eine massive Zunahme der Arbeitsbelastung. „Die ohnehin hohe Belastung von Beschäftigten im Rettungsdienst hat sich seit Beginn der Corona-Krise nochmals deutlich verschärft“, erklärte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Sylvia Bühler heute in Berlin bei der Vorstellung der Ergebnisse der ver.di-Befragung „Gute Arbeit im Rettungsdienst“. „Wenn 39 Prozent der Befragten angeben, sie würden sofort den Beruf wechseln, falls sie die Gelegenheit dazu bekämen, muss das alle aufrütteln.“
Die Befragung, an der sich rund 7.000 Beschäftigte beteiligt haben, belegt laut Gewerkschaft gravierende Probleme bei Arbeitszeiten, Arbeitsintensität, körperlichen sowie psychischen Belastungen. Fast alle Befragten berichten von Problemen, Beruf und Privatleben unter einen Hut zu bekommen. „Nimmt man die überlangen und ungünstigen Arbeitszeiten, die physische Anstrengung und Übergriffe hinzu, verwundert es nicht, dass die Arbeit im Rettungsdienst als wenig attraktiv wahrgenommen wird“, so Bühler. „Wir alle sind im Notfall auf rasche und kompetente Hilfe angewiesen. Dass sich die Bedingungen im Rettungsdienst schnellstens verbessern, ist daher für alle wichtig. Schon jetzt finden sich nicht mehr genug Menschen, die diesen so wichtigen Beruf ausüben wollen.“
Eine wichtige Maßnahme, um den Rettungsdienst wieder attraktiver zu machen, sieht Bühler in der Verkürzung der Arbeitszeiten. Beim Reformtarifvertrag des Deutschen Roten Kreuzes sei erreicht worden, die Wochenarbeitszeit inklusive Bereitschaftsdienst von 48 auf 45 Stunden zu reduzieren. „Auch beim öffentlichen Rettungsdienst muss endlich Schluss sein mit diesen überlangen Arbeitszeiten“, forderte Bühler. Weitere Informationen und Link zu den Befragungserbnissen:
https://gesundheit-soziales-bildung.verdi.de/mein-arbeitsplatz/rettungsdienst-befragung/"
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