„Retten macht Schule“ – auch in Neustadt an der Weinstraße: Im Rahmen ihres Engagements mit Partnern vor Ort haben die Björn Steiger Stiftung und die Stiftung Paula Wittenberg Lehrkräften von Neustädter Schulen Laien-Defibrillatoren übergeben. Die Übergabe der AED-Geräte (AED = Automatisierter Externer Defibrillator) fand am Käthe-Kollwitz-Gymnasium an der Neustädter Villenstraße statt. Die sieben Schulen in Neustadt an der Weinstraße, die mit einem Laien-Defibrillator ausgestattet werden, sind neben dem Käthe-Kollwitz-Gymnasium noch das Kurfürst-Ruprecht-Gymnasium, das Leibniz-Gymnasium, die Realschule plus Neustadt, die Gebrüder-Ulrich-Realschule plus Maikammer-Hambach, die Waldorfschule Neustadt (Freie Goetheschule) sowie die Berufsbildende Schule Neustadt.
„Wir freuen uns, dass wir mit der Übergabe der Defibrillatoren dazu beitragen können, Neustadt an der Weinstraße ‚herzsicherer‘ zu machen“, sagte Tobias Langenbach, Pressesprecher der Björn Steiger Stiftung, bei der Übergabe. Im Falle eines Herzkreislaufstillstands könne ein Laien-Defibrillator in Kombination mit einer Herzdruckmassage Leben retten. „Es ist gut, dass wir mit unserem Projekt gerade junge Menschen zur Lebensrettung animieren“, sagte Lars Wittenberg, Gründer der Stiftung Paula Wittenberg.
Laut einer Studie der Universität Rostock sind bereits junge Menschen ab der siebten Klasse dazu in der Lage, einen Erwachsenen zu reanimieren. Darüber hinaus haben sie keine Berührungsängste vor dem Thema Erste Hilfe.
„Retten macht Schule“ ist ein Projekt der Björn Steiger Stiftung, das junge Menschen an weiterführenden Schulen zu Lebensrettern ausbildet. Ins Leben gerufen wurde es 2009. Die Stiftung arbeitete bereits mit über 500 Schulen zusammen, unter anderem in Mecklenburg-Vorpommern, Baden-Württemberg, Bayern und Berlin. Schätzungen zufolge wurden auf diese Weise über 200.000 Jugendliche für das Thema Wiederbelebung sensibilisiert. Zum Projektkonzept gehört, im ersten Schritt Lehrkräfte zu schulen. Danach können diese ihren Schülern eigenständig beibringen, eine Herz-Lungen-Wiederbelebung durchzuführen und einen Laien-Defibrillator zu bedienen. Die Stiftung versorgt teilnehmende Schulen mit Lehrmaterialien, beispielsweise Reanimationspuppen und Schulungsfilme.
Wiederbelebung ist auch ein Thema an den Schulen in Rheinland-Pfalz. Hier sind neben der Björn Steiger Stiftung unter anderem das Ministerium für Bildung Rheinland-Pfalz, medizinische Fachverbände, die Landesärztekammer, die Stiftung Paula Wittenberg und weitere Organisationen an der Projektausgestaltung beteiligt. Die Initiative für das Projekt ging in Rheinland-Pfalz vom Berufsverband Deutscher Anästhesisten (BDA) sowie von der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) im Rahmen des Projektes „Ein Leben retten“ aus.
Neustadt an der Weinstraße ist eine Pilotregion. Hier gab es bereits eine Schulung für Lehrkräfte in Sachen Wiederbelebung, darüber hinaus erhielten Schulen Lehrmaterialien. Die fachliche Betreuung und Umsetzung der Lehrerschulungen in Neustadt und Umgebung wurden von Prof. Dr. Dierk Vagts, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin, Schmerztherapie und Palliativmedizin des Marienhaus Klinikums Hetzelstift übernommen. Als Anästhesist im BDA und der DGAI unterstützt er die Aktion. Beteiligt ist auch die Stiftung Paula Wittenberg, die die Installationskästen für die Montage der AED-Geräte gespendet hat.
Nun werden in den Schulen auch Defibrillatoren zu finden sein. Dass sie dazu beitragen können, beim Herztod die Überlebenschancen zu erhöhen, ist bewiesen. „Mit Eintreten des Herzkreislaufstillstands sinkt die Überlebenschance pro Minute um zehn Prozent, wenn keine Erste Hilfe erfolgt“, sagte Tobias Langenbach. Demgegenüber liege die Überlebenschance aber bei 50 bis 70 Prozent, wenn sofort mit einer Herzdruckmassage begonnen werde und ein Defibrillator innerhalb der ersten drei Minuten zum Einsatz komme. „Mit der Kombination Herzdruckmassage und Defibrillator haben Betroffene also eine reelle Überlebenschance“, so Langenbach. Wittenberg betonte: „Schnelles Handeln kann Leben retten.“
Schrittweise und in enger Zusammenarbeit mit allen Partnern ist geplant, „Retten macht Schule“ perspektivisch auf ganz Rheinland-Pfalz auszuweiten.
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